Einige Gerichtsurteile der vergangenen Monate, bei denen es um Filesharing Jugendlicher ging, haben noch einmal ganz deutlich gemacht, dass Eltern auch im Web für ihre Kinder haften. Die Argumentation der Richter: Mit der Einrichtung eines Internetanschlusses hätten die Eltern eine „Gefahrenquelle“ geschaffen. Daher seien sie verpflichtet, diese zu überwachen und nötigenfalls eine Sperrung des Internetzugangs einzurichten. Treffen sie keine oder unzureichende Vorkehrungen, um Rechtsverletzungen zu vermeiden, verletzen sie die aus dem Besitz des Internetzugangs erwachsenden Pflichten.
Die Entschuldigung – oder Ausrede – die Eltern hätten vom Treiben ihres Nachwuchses nichts gewußt, ließ übrigens das Landgericht Düsseldorf nicht gelten. Auch die Argumentation, die Kinder wüssten besser mit Computer und Internet umzugehen als die Eltern, reicht vielen Richtern, etwa beim Oberlandesgerichtes Köln, nicht als Entschuldigung aus: Wenn Eltern weder den Zugang zu illegalen Webseiten im Internet sperren noch zuvor ausgesprochene Verbote kontrollieren, haften sie. Denn Eltern träfen neben Aufklärungs- auch Überwachungspflichten. Eine ähnliche Meinung vertreten übrigens auch die Richter des Landgerichts München.
Die eine oder andere PC-Sicherheits-Suite bringt bereits Funktionen zum Kinderschutz mit. Dazu gehören etwa die „Premium Security Suite“ von Avira, einige der Produkte für Privatanwender von G-Data, die „Internet Security Suite“ von Kaspersky oder „Norton Internet Security 2010“ und „Norton 360 Version 3.0“ von Symantec. Aber erstens fehlt die Funktion bei den Basisversionen der Produkte dieser Anbieter meist, zweitens gibt es eine Vielzahl von Antivirenlösungen, die nicht damit aufwarten können. ZDNet hat daher einige praktische Freeware-Tools zusammengestellt, die bei der Kontrolle der Internetnutzung des Nachwuchses helfen.
Das im November 2007 gestartete Projekt fragFINN der Initiative „Ein Netz für Kinder“ bietet über Whitelisting einen geschützten Surfraum speziell für Kinder, in dem diese sich frei im Internet bewegen können. Dazu wurde eine thematisch und von der Anzahl der URLs her umfangreiche Liste an geeigneten und von Medienpädagogen redaktionell geprüften Internetseiten erstellt.
Der sichere Surfraum erschließt sich über eine „Kindersuchmaschine“. Besonders für Kinder geeignete Internetseiten werden in den Suchergebnissen ganz oben platziert. Mit der Gründung des Vereins fragFINN e.V. im November 2009 haben die Organisatoren das Gerüst geschaffen, um das Angebot langfristig in angemessenen Umfang weiterführen zu können.
Cyberpatrol bietet Eltern umfassende Kontrollmöglichkeiten, inwiefern Kinder das Internet nutzen dürfen. Die Shareware beherrscht nicht nur die Kontrolle über den Webbrowser, sondern ist in der Lage, Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Web 2.0 zu schützen. So lassen sich beispielweise soziale Netzwerke kontrollieren.
Family Safety erlaubt es Eltern festzulegen, welche Webseiten ihre Kinder benutzen dürfen. Ferner überwacht und kontrolliert Family Safety die Nutzung von Live Messenger (vormals MSN-Messenger), Hotmail, und Windows Live Spaces. Das Programm ist sehr einfach zu bedienen und kann auch von Eltern mit wenig eigener Internet-Erfahrung benutzt werden. Allerdings beschränkt sich die Kontrolle von Web-2.0-Diensten wie Chat, Instant Messaging und soziale Netzwerke auf die hauseigenen von Microsoft.
Für andere Dienste, etwa ICQ oder Facebook, lässt sich der Zugang nur komplett sperren. Eine feinere Kontrolle bietet das Programm nicht an.
ParentalControl Bar prüft beim Zugriff auf eine Website zunächst, ob eine Selbsteinstufung der Seite nach ICRA vorliegt. Nach dem Abgleich der Selbsteinstufung mit den aktuellen Einstellungen wird vom Programm entschieden, ob der Zugriff erlaubt ist. Liegt keine Selbstauskunft der Website vor, wird eine Liste von Labeln anderer Anbieter herangezogen. Die Toolbar erlaubt Eltern zudem, bestimmte Seiten mittels White- oder Blacklisting immer oder nie zu blockieren.
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5 Kommentare zu Kinder im Netz: kostenlose Tools für sicheres Surfen
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Ich kenne eine gute PC Überwaschungssoftware. iMonitor Keylogger Pro kann fast alle Computer-Aktivitäten aufzeichnen, E-Mail, Datei, Webseite, Chat, Facebook, Twitter, Tastenanschläge, Screenshot, Anwendungen, Druckaufträge, USB-Stick eingesetzt / entfernt, FTP, Clipboard, Sytemereignisse etc.
iMonitor Keylogger Pro st auch ein leistungsfähiges Werkzeug für die elterliche Kontrolle, kann es Computer-Web-Browsing Zeit, Spielzeit und Anwendungszeit begrenzen, und es kann auch schädliche Webseiten und unerwünschte Anwendungen blockieren.
http://de.imonitorsoft.com/product-keylogger.htm
Warum so was ???
Ich frage mich immer wieder warum solche WebSeiten mit
KOSTENLOSEN TOOLS werben und die Tools trotzdem Geld kosten.
Hey Leute macht euren Job richtig !!!
Kontrolle des Surfverhaltens
Hallo
Wie wenig Wissen ist da vorhanden wenn eine Behörde oder ein Gericht glaubt Eltern seien in der Lage zu verhindern das Kinder im Internet auf unzulässige Seiten kommen?
Genau so wenig wie die Regierung in der Lage ist zu verhindern das illegale Inhalte im Netz vorhanden sind (die kläglichen Versuche waren eher bemitleidenswert) sind Eltern in der Lage eine absolute Kontrolle auszuführen. Das wäre nur möglich wenn die Eltern bei jeglichem Onlinezugriff zugegen wären.
Einen jugentlichen der im Internet auf Inhalte zugreifen will und auch über genügend EDV Kentnisse verfügt wird dies auch bei ergriffenen Maßnahmen in den meisten Fällen gelingen.
Hier wird Eltern etwas abverlangt was nicht ein mal der Staat mit all seinen Sicherheitsapparaten kann.
Absurd.
Gruß,
Dowling
AW: Kontrolle des Surfverhaltens
Gut auf den Punkt gebracht!
Der Staat / die Behörden versagen immer wieder trotz spezieller Rechte und riesigem finanziellem Aufwand.
Meine Frau und ich haben mehrere Kinder – wie sollen wir da alle lückenlos überwachen, so daß sie in ihrer Neugier und Unwissendheit nichts Ungesetzliches anstellen?
Soll ich vielleicht aufhören als Techniker zu arbeiten und von Harz-IV leben?
Der Umgang mit der IT-Technologie ist für ein gebildetes Kind wichtig für den späteren Beruf
Ein Kind diesbezüglich zu bilden, und zu garantieren, daß es nichts falsches macht, ist wie einem Kind ein Fahrrad geben und zu garantieren, daß es den Fahrradweg NIE verläßt!
Noch weniger, als daß mir ein Richter garantieren kann, daß jemand ‚durchdreht‘ oder ein Sexual-Straftäter rückfällig wird, kann ich garantieren, daß keines meiner Kinder einen Verstoß gegen das Urheberrecht begeht.
Sowieso ist es ein Irrsinn der heutigen Zeit und Kultur, daß die Vernichtung von Milliarden (und damit das Lebenswerk von Tausenden) weniger bestraft wird als das Kopieren einer DVD !
Ein Kind und seine Eltern haben einen gewissen staatl. Schutz wenn es sich Straßenverkehr bewegt
aber im Datenverkehr soll es sofort perfekt sein. Sehr bequem für Politik und Juristen, wenn man alles auf die Eltern abschieben kann. Wieder ein Argument gegen Kinder
Habe den Eindruck, daß etliche Juristen nur vom Studium, aber nichts vom Leben eines Normalbürgers mitbekommen haben. Politiker sind da leider nur noch schlechter.
Kostenlos???
Cyberpatrol kostet ca. 40 Dollar rpo Jahr! Downloadbar ist nur eine Trialversion …